SDG 14: Leben unter Wasser

 

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SDG 14 dient dem nachhaltigen Schutz und nachhaltigen Nutzung der Ozeane, Meere und Meeresressourcen. Meere decken über 70% der Erdoberfläche ab.

In einem Land wie Brasilien, das ca. 8.000 km Küste und ca. 12% aller Süßwasservorkommen der Welt aufweist, gelangen jedes Jahr ca. zwei Millionen Tonnen Müll ins Meer. Zählt man den Pantanal und Amazonien, die größten Süßwasserreserven des Landes zusammen, käme man sogar auf noch mehr Tonnen Müll im Wasser. Ganze 80% dieser Abfälle kommen ursprünglich aus den Großstädten.

Gründe dafür gibt es viele. Einer davon ist die unkontrollierte Entwicklung der Landwirtschaft. Im Jahr 2009 wurden in Brasilien 7,6 Millionen Tonnen Dünger in der Landwirtschaft verwendet. Die eingesetzten Pestizide gelangen durch den Boden ins Grundwasser und verschmutzen letztendlich das Meer und die Süßwasserreserven. Die Textil- und Modeindustrie ist ein weiterer großer Verursacher der Wasserverschmutzung. Sie trägt eine große Mitschuld am Vorkommen von Mikroplastik in den Ozeanen. Nach Angaben einer Studie sind 85% des Plastiks im Ozean Mikrofaser, die ihren Ursprung in synthetischen Stoffen für Bekleidung haben.

"Fundo Azul Brasil", der blaue Fonds Brasiliens, ist eine Initiative der Regierung in der Entwicklungszusammenarbeit zur Unterstützung des Lebens unter Wasser von verschiedenen Projekten an der Küste. Bis 2022 sollen 140 USD zum Schutz bedrohter Tierarten, zur Erholung der Fischbestände und zur Förderung nachhaltiger Fischerei investiert werden. Außerdem verfolgt "Fundo Azul Brasil" das Ziel nachhaltigen Tourismus verstärkt zu fördern. Das alles sollte sich positiv auf das Klima auswirken.

Armut spielt ebenfalls eine Rolle: 40% der Weltbevölkerung hat keinen Zugang zu grundlegenden sanitären Einrichtungen, wodurch Gewässer mit Bakterien verschmutzt werden. Derzeit werden nur 15% des Abwassers, das in das Karibische Meer gelangt, in Kläranlagen gereinigt, d.h. es gelangt mehrheitlich verunreinigtes Abwasser in die Ozeane. Laut Statistiken des Ocean Health Index werden ca. 90% des Mülls aus Städten in den sogenannten Entwicklungsländern ohne weitere Vorbehandlung ins Meer geführt.

Gerade deswegen sind die SDGs so wichtig: alle behandelten Themen hängen gewissermaßen zusammen. Nur mithilfe demokratischer, sozialer Politik und der Wahrung von Menschenrechten wird es möglich sein die Weltverschmutzung zu kontrollieren und zu reduzieren.

Aber was kann jede(r) von uns aktiv gegen die Verschmutzung der Wasserressourcen tun? Eigentlich viel, sagt Olga Witt von Zero Waste Köln. Das Projekt, woraus sich er Laden "Tante Olga" in der Stadt Köln gegründet hat, vermittelt viele Tipps für ein Leben nach dem low-waste-Prinzip. In Brasilien gibt es die Initiative Composta Sao Paulo, die bereits 2000 Familien ein Kompostgerüst samt Anleitung geschenkt hat. 92% der Familien würden Kompostierung weiter empfehlen.

 

Quellen:

Weis, Judith, 2018. Cooperative Work is needed between Textile Scientists and Environmental Scientists to Tackle the Problems of Pollution by Microfibers. Department of Biological Sciences. Rutgers. University Newark, NJ. Volume 10, Issue 3. Accessed 29 Jan 2019. Available at
http://ojs.cnr.ncsu.edu/index.php/JTATM/article/view/13791/5998

World Resources Institute, 2016. Beneath the Caribbean Sea, a Wastewater Problem Lurks Unnoticed. Accessed 29 Jan 2019. Available at: https://www.wri.org/blog/2016/06/beneath-caribbean-sea-wastewater-problem-lurks-unnoticed

Ocean Health Index, 2018. Accessed 29 Jan 2019. Available at: http://data.oceanhealthindex.org/home

Zero Waste Köln. Accessed 29 Jan 2019. Available at: www.zerowastekoeln.de