Menschenrechtspicknick mit Infoveranstaltungen

 

Menschenrechtspicknick von FIAN und Info- und Diskussionsveranstaltung zur aktuellen Friedensentwicklung in Kolumbien

 

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Quelle: MRPicknick 2017 - FIAN e.V.                 Quelle: M.Pfister, Kolumbien

 

am 2.9. findet das 2. Kölner Menschenrechtspicknick von FIAN statt. Wir kooperieren und freuen uns euch zur Info-und Diskussionsveranstaltung einzuladen! Das Menschenrechtspicknick findet von 10-18 Uhr im Park der Menschenrechte statt.

Essen ist ein Menschenrecht. Land Wasser Saatgut - was auch immer wir essen, ist letztlich daraus entstanden. Wenn Saatgut privatisiert wird, wie zum Beispiel durch Konzerne wie Bayer oder Monsanto, ist das Menschenrecht in Gefahr. Denn: Wer die Saat hat, hat das Sagen.

Wie das Allerweltshaus setzt sich auch FIAN für das Menschenrecht auf angemessene Nahrung ein. Gemeinsam mit weiteren Kooperationspartner_innen laden wir zum Picknick im Park der Menschenrechte in Köln ein, wo euch viele weitere Informationen zum Motto "Satte Menschen statt satte Gewinne: Für freies Saatgut. Information, Diskussion, Picknick, Musik und Aktionen" erwarten. 
 
Kommt zahlreich, bringt FreundInnen mit, erzählt es weiter und freut euch auf einen bunten Tag im Park der Menschenrechte in Köln!

Ab 10 Uhr - Workshop "Wer die Saat hat, hat das Sagen" mit Anja Banzhaf, Autorin des gleichnamigen Buchs und Saatgutaktivistin  und - Chorworkshop Sing Human Rights

Ab 12 Uhr - Yoga & gemeinsames Schnippeln für ein leckeres Picknick

Ab 14 Uhr - laden wir euch ein zur feierlichen Eröffnung der neu gestalteten Menschenrechtsallee.

Dass man die Menschenrechte auch singen kann, stellt der Chor Sing Human Rights unter Beweis und lädt zum Mitmachen ein.
Bei der Schnippeldisco mit Slowfood Youth Köln sorgt ihr für leckeres Essen.

17:30 - Info- und Diskussionsvortrag zur aktuellen Situation in Kolumbien

Außerdem:
Informationen, Quiz, Fotowettbewerb, verschiedene Aktionen, Picknick...
Um 17 Uhr gibts die Quizauflösung und Preisverleihung.

Wir freuen uns auf euch! Weitersagen!

 

Aktuell - Friedensprozess in Kolumbien:  

Kolumbien leidet seit 60 Jahren unter einem internen bewaffneten Konflikt mit diversen Akteuren. Nach mehrjährigen Verhandlungen zwischen FARC (Fuerza Armada Revolucionaria de Colombia – grösste Guerillagruppe Kolumbiens) und Regierung wurde Ende letzten Jahres ein Friedensvertrag geschlossen. In einer Volksabstimmung im Oktober 2016 zeigte sich durch das „nein" zum Friedensvertrag wie gespalten das Land ist. Erst durch Nachverhandlungen konnte der Friedensvertrag doch noch ratifiziert werden und befindet sich derzeit in der Umsetzungsphase. 

Die Gäste aus Kolumbien werden über die aktuelle Situation in ihren jeweiligen Regionen (Quibdó, Arauca, La Guajira und Antioquia) berichten und informieren vor allem über die bisherige Umsetzung des Friedensvertrags zwischen der FARC und der kolumbianischen Regierung und deren Auswirkungen aus Perspektive der Zivilgesellschaft und den katholischen Partnerorganisationen. Sie werden Chancen und Herausforderungen in der Umsetzung des Friedensabkommens diskutieren, sowie einen Ausblick auf die aktuellen Verhandlungen zwischen Regierung und ELN (Ejército de Liberación Nacional = zweitgrösste Guerillagruppe Kolumbiens) in Quito/Ecuador geben. Die Gebiete in denen die Gesprächspartner aktiv sind leiden unter einer humanitären Krise und massiven Menschenrechtsverletzunngen, die nicht zuletzt durch eine Zuspitzung des Konflikts mit dem ELN und eine Ausweitung des Paramilitarismus hervorgerufen wird. Die vertretenen Organisationen arbeiten mit Opfern des bewaffneten Konflikts und setzen sich für Frieden und Versöhnung ein. In diesem Sinne unterstützen sie das Friedensabkommen mit der FARC-EP und begleiten den Verhandlungsprozess mit der ELN. Gleichzeitig sind sie sich der Herausforderungen bewusst, die der Aufbau eines dauerhaften und stabilen Friedens mit sozialer und Umwelt-Gerechtigkeit im Kontext einer fortwährenden Polarisierung des Landes bedeutet. 

Trotz, oder gerade aufgrund des Friedensprozesses, steigt die Zahl der verfolgten, bedrohten und ermordeten Menschenrechtsverteidiger*innen und Gemeindevertreter*innen, die sich für ihre Rechte, für soziale Gerechtigkeit, den Schutz der Umwelt, sowie die Verteidigung von Land und natürliche Ressourcen einsetzen, erneut an. Das Machtvakuum in den zuvor von der FARC-Guerilla dominierten Gebieten, wird nun von anderen bewaffneten Gruppen ausgenutzt, welche die rohstoffreichen, fruchtbaren oder strategisch günstig gelegenen Territorien besetzen. Hierdurch wird ein Frieden in diesen Regionen erschwert. Auch die staatliche extraktive Politik, die auf Bergbau und Energiegewinnung als Wachstumsmotor setzt, und den ökonomischen Interessen der Unternehmen Vorrang vor dem Schutz der lokalen Gemeinden gibt, verletzt Menschenrechte, führt häufig zur Vertreibung von bereits vom Bürgerkrieg betroffenen Bevölkerung, spaltet die geschwächte Zivilgesellschaft und provoziert Umweltkonflikte.

Die Vertreter von CJL und der Diözesen von Quibdó, Arauca und Riohacha fordern, dass effektive Massnahmen zum Schutz der Menschenrechtsverteidiger*innen ergriffen werden, dass der Friedensvertrag mit der FARC zügig und unter Einbeziehung von Opfern und sozialen Organisationen umgesetzt wird, sowie, dass der Verhandlungsprozess mit dem ELN ernsthaft und unter Einbeziehung der Zivilgesellschaft weitergeführt wird.

Hierfür hoffen sie auch auf die Aufmerksamkeit und Unterstützung der internationalen Gemeinschaft, die Fortsetzung einer aktiven Begleitung durch die deutsche Regierung und durch die solidarische Zivilgesellschaft!

> Bericht zum nachlesen