SDG 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen

 

E SDG goals icons-individual-rgb-06Dem Wasser kommt in der Agenda 2030 eine wichtige Stellung zu. Obwohl es ein Grundbedürfnis ist, haben 10 % der Menschen weltweit keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser und über 30 % verfügen über keine angemessene sanitäre Versorgung. Wasser wird nicht nur zum Trinken benötigt, sondern auch für die Zubereitung von Essen, einem weiteren Grundbedürfnis, in der Landwirtschaft und in der Industrie. Somit ist ohne einen Zugang zu Wasser nicht nur die Erfüllung von Grundbedürfnissen behindert, sondern auch wirtschaftliche Entwicklung. Verschmutztes Wasser begünstigt die Übertragung von Krankheiten enorm. So sterben laut UNICEF täglich 1.000 Kinder aufgrund verschmutztem Wasser und mangelnder Hygiene.

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        Foto: Cuartoscuro

Wasser als konfliktreiche Ressource in Lateinamerika

In den letzten Jahrzehnten kam es in Lateinamerika vermehrt zu Konflikten um Wasser. In Zeiten des Neoliberalismus wird Wasser als ein Gut verstanden, welches im Zuge von Privatisierung verkäuflich ist. Mehrheitlich kaufen große internationale Unternehmen wie Coca-Cola, Pepsi, Nestlé und Danone diese auf und erhöhen die Preise von Wasser. Soziale Ungleichheiten werden verschärft, indem sozioökonomisch schwächer gestellte Bevölkerungsgruppen sich den Wasserzugang schlichtweg nicht mehr oder nur schwierig leisten können. Wasser als Grundbedürfnis wird so vonseiten des Staates nicht mehr für alle Menschen garantiert. Als wohl bekanntestes Beispiel dafür dient der Wasserkrieg 2000 in Bolivien.

Wasser nur für Reiche? Wasserversorgung in Mexiko-Stadt

Auch Mexiko leidet unter gravierenden Wasserproblemen. Bei Mexiko-Stadt spricht man von einer  Zwei-Wasser-Gesellschaft, da die Wasserversorgung vor allem vom Einkommen abhängig ist. Bevölkerungsschichten, die sich das Gut Wasser problemlos leisten können, machen sich über ihren Wasserverbrauch kaum Gedanken. Dies begründet den extrem hohen Verbrauch von Wasser: 300 Liter Wasser werden im Durchschnitt pro Einwohner verbraucht. Wassermangel macht sich hingegen vor allem in marginalisierten Vierteln bemerkbar, wo das Wasser teilweise tagelang abgestellt wird um die Wasserreserven nicht auszuschöpfen. Weitere infrastrukturelle Probleme wie mangelhafte Kanalisierung, fehlende Klärung und ineffiziente Verwaltung führen zu Wasserknappheit. Neben diesen menschgemachten Faktoren, erschweren auch geographische Bedingungen die Wasserversorgung von Mexiko-Stadt: Das meiste Wasser wird aus dem Boden abgepumpt, was wiederum zu einer Absenkung führt, die sich im Stadtbild bemerkbar macht. Gebäude stehen schief und Straßen verlaufen sehr holprig. Gleichzeitig kam es mehrmals zu Überschwemmungen, da die Stadt in einem Hochtal ohne natürliche Ablaufmöglichkeiten liegt.


Ein positives Gegenbeispiel liefert die Organisation Isla Urbana, die mit der Installierung von Regenauffangsystemen die Wasserversorgung in marginalisierten Vierteln aufbessert. Durch die Systeme mit passenden Filtersysteme sparen die Bewohner Kosten für den Wasserkauf ein und werden unabhängig von infrastrukturellen Problemen.


Quellen:
https://www.welt-sichten.org/artikel/10925/auf-wasser-gebaut

https://www.derwesten.de/panorama/zugang-zu-wasser-ist-in-mexiko-eine-frage-von-arm-und-reich-id11016641.html

http://www.haller-kreisblatt.de/lokal/halle/21973810_Hilfe-aus-Halle-gegen-Wassermangel-in-Mexiko.html

http://www.blickpunkt-lateinamerika.de/news-details/article/das-grosse-geschaeft-mit-dem-wasser.html?no_cache=1&cHash=c8079dbdc939de12ff8aa3aa2a4c34af

(Die ländlichen Gebiete Mexikos sind, ähnlich wie in anderen Ländern Lateinamerikas, gekennzeichnet durch eine schlechte Wasserversorgung, sowie verschmutztes Wasser. Positivbeispiel http://www.blickpunkt-lateinamerika.de/news-details/article/uv-licht-saeubert-schmutzwasser.html?no_cache=1&cHash=fa85cc2c694da26e9591f7703052a37e)